Gleisbettung,
Grundlage der Schalldämmung
Im ersten Teil unseres Gleisbau Workshops sorgen wir für die Gleisbettung. Diese ist maßgeblich für die Schalldämmung bzw. die Reduzierung der Fahrgeräusche verantwortlich. Kostengünstig aber effizient!
Die ganze Trasse wirkt wie ein Klangkörper, über dessen Schwingung sich die übertragenen Geräusche weiter ausbreiten. Um dies zu verhindern und ein möglichst geräuscharmes Rollen der Züge zu erzielen, sollte stets versucht werden die Schiene vom Untergrund schalltechnisch zu entkoppeln. Das Wort „entkoppeln“ spielt hierbei die wesentlichste Rolle. Solange zwischen Schiene und Trassenbrett eine starre Verbindung besteht (z.B. durch Gleisschrauben, -Nägel und fehlende Dämmung), kann sich der Schall hervorragend im Trassenbrett und weiter in den gesamten Modellbahnrahmen ausbreiten, wodurch die Geräusche massiv verstärkt werden. Eine Entkopplung durch eine Schalldämmung als Gleisbettung und der Entfall starrer Verbindungen schaffen Abhilfe.
Als Grundlage dienen uns 2 Schichten Dämmmaterial mit einer Dicke von je 2mm. Durch eine dauerelastische Verklebung beider Schichten und der späteren Verwendung von ebenfalls dauerelastischem Schotterkleber, erhält man so eine ununterbrochene, 4mm dicke Dämmschicht, welche dem Aufbau eines Gleiskörperes in Spur N, gemäß NEM 122 entspricht. Die ohnehin starren Elemente (Gleis und Trassenbrett) wurden mit herkömmlichen Weißleim geklebt.
Bei dem hier gezeigten Dämmstoff handelt es sich um so bezeichneten „Gummikork“, eine kostengünstige Mischung aus dem früher bei Modellbahnern weit verbreitetem Kork und der derzeit besten, aber auch sehr kostspieligen Schalldämmung „Resorb“. Weiterhin kann man natürlich auch alle anderen Schalldämmungen, wie Moosgummi, verschiede Schaumstoffplatten oder Trittschalldämmung für die Fußbodenverlegung verwenden. Besonders wenn diese in geeigneten Dämmstärken zu bekommen und nicht zu weich sind, da das Gleis auch stabilen Halt benötigt. Gerade für große Flächen Empfiehlt es sich ganze Rollen eines solchen Materials günstig zu kaufen. Im Großteil unserer Anlage kam hier vor langer Zeit, einlagig, der altbewährte Kork zum Einsatz. Abraten würde ich generell von den herstellereigenen Gleisbettungen. Diese sind keines Wegs schlecht, aber meist vollkommen überteuert. Meine Gummikorkstreifen habe ich bereits fertig geschnitten bei eBay gefunden. Der obere schmale Streifen wurde hier passend für die Spur N angeboten, der untere breite sollte eigentlich für Spur TT geeignet sein. Mir erschienen beide für meine Zwecke passend.
Seit langem ist man sich unter Modellbahnern einig…
Gleise zu kleben anstatt zu schrauben oder zu nageln verhindert starre Verbindungen und verbessert die Schalldämmung erheblich.
Uneinig hingegen ist man sich beim verwendeten Kleber. Flexible, dauerelastische Klebstoffe sollen eine weitere starre Verbindung verhindern, stellen aber auch eine nicht oder schwer wieder lösbare Verbindung zu den Gleisen her. Dauerelastische Kleber findet man auch im Baumarkt um die Ecke von den gängigen Herstellern wie z.B. „Pattex 100%“ oder „UHU ALLESKLEBER Kraft transparent“. Für Schaumstoffbettungen sollte man unbedingt auf geeignete Kleber achten wie z.B. der „UHU por“, welcher ebenfalls dauerelastisch bleibt.
Der im Modellbahnbau gerne verwendete Weißleim (wasserlöslicher Holzleim) ist wesentlich günstiger, leichter zu verarbeiten und kann für Gleisreparaturen wieder angelöst und das Gleis gelockert, ja sogar getauscht werden. Allerdings bildet dieser nach dem Aushärten eine starre Schicht. Diese führt nicht zwangläufig zu einer Verschlimmerung der Schallübertragung, hilft aber auch keines Wegs die selbige zu verhindern.
Das Aufkleben selbst stellt keine großen Schwierigkeiten dar. Allerdings erwies sich der Gummikork im Gegensatz zum Resorb als äußerst „störrisch“ in Kurven. Sobald die Kurve etwas enger wird, möchte der Gummikork sich in seine gerade Ausgangsform zurückbiegen. Ein dickflüssiger Weißleim wie er bei mir auf dem Trassenbrett für die Erste Dämmschicht verwendet wurde kommt noch gut damit zurecht. Die Beiden Schichten untereinander wurden mit einem dauerelastischen Kleber verbunden. Dieser ist etwas schmieriger und beide Klebeflächen sind nicht saugfähig. Die Dämmstreifen musste ich hier auf der kurveninneren Seite einschneiden. Das Gleis selbst wurde wieder „altmodisch“ mit Weißleim geklebt. Da wor früher nur eine Schicht der Dämmung verlegt haben, bedarf es einer Übergangslösung.
Was sind eure Erfahrungen mit Dämmung, Gleiskörperaufbau und Kleber? Schreibt uns eure Meinungen und Erfahrungen jetzt in die Kommentare…
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